„Warum machst du das? Wenn sie nichts kriegen, verschwinden sie doch!”
„Warum hast du sie nicht gleich abmurksen lassen, als sie beim Tierarzt waren?”
„Und was machst du in 10 Jahren? Die können ja alt werden!”
Diese Fragen habe ich tatsächlich zu hören bekommen!
Ja, warum macht ein Mensch sowas? Jeden Tag füttern, jeden Monat viel Geld ausgeben, jede Menge Sorgen, wenn es einer Katze nicht gut geht und sie nicht zum Füttern kommt, jede Menge Tränen, wenn eine stirbt….
Der eigentliche Grund war, eine Katzenschwemme zu verhindern: Laut einer Hochrechnung vom Katzenschutzbund nimmt man an, ein Katzenpaar bekommt zweimal im Jahr Nachwuchs und jeweils 2,8 Katzen pro Wurf überleben, dann ergibt das nach 10 Jahren über 80 Millionen Katzen!
-> nach 1 Jahr: 12
-> nach 2 Jahren: 66
-> nach 3 Jahren: 382
-> nach 4 Jahren: 2.201
-> nach 5 Jahren: 12.680
-> nach 6 Jahren: 73.041
-> nach 7 Jahren: 420.715
-> nach 8 Jahren: 2.423.316
-> nach 9 Jahren: 13.958.290
-> nach 10 Jahren: über 80 Millionen
Auch wenn diese Zahlen utopisch sein sollten, kommt eine immense Katzenmenge zustande und Seuchen und Infektionen sind vorprogrammiert.
Der zweite Grund war: unsere Hauskatzen zu schützen! Denn wenn es den Freilebenden gut geht, sind sie weniger krankheitsanfällig und können weniger Infektionen verbreiten.
Tja, und der andere Grund ist einfach eine Herzensangelegenheit … Nach dem Anfüttern für die Kastrationsaktion sind viele Katzen sehr zutraulich geworden und wie heißt es so schön in “Der kleine Prinz”: Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast!
Wer kann da einfach wegsehen, wenn so viele Katzen – trotz der schlechten Erfahrung und des Tierarztbesuchs – maunzend aus ihren Verstecken rauskommen sobald sie den Menschen ihres Vertrauens erkannt haben und sich um seine Beine schmiegen, ihre Köpfchen in die Luft strecken und gerne gekrault werden wollen?
Jede dieser Katzen ist eine tolle kleine Persönlichkeit mit allem drum und dran, mit Ängsten, mit Zuneigung, mit Eigenarten und Charme – und mit der faszinierenden Ausstattungen, die die Natur den Katzen gegeben hat!
Es ist eine Bereicherung, sie alle zu beobachten, sie näher kennen zulernen und mit ihnen die Welt der Katzen! Es ist toll, abends eine immer gut gelaunte Truppe, die auf ihr Futter wartet, um sich zu haben. Okay, es gibt Tage, wenn es regnet und windet, dann würde man lieber im Warmen bleiben – aber der Gedanke an hungrige Mäuler, denen solch ein Wetter auch keinen Spaß macht und die sich darauf verlassen, dass sie ihr Futter bekommen, treibt einen an und es lässt sich viel besser schlafen, wenn man weiß, dass die Minitiger auch satt sind!
Bisher sind es 18 Jahre und ich wünsche mir, dass die Überlebenden noch lange gesund bleiben und ein schönes Leben haben! Und an alle, die rechnen können: Ja, das Geld könnte man sicher anderweitig gut anlegen!
Ach ja, auf die Frage, was ich in 10 Jahren mit den Katzen mache, war meine Antwort: “Darüber werde ich mir dann in 10 Jahren Gedanken machen!”
Aber schön zu wissen, dass sich jemand, der uns nicht unterstützt, seinen Kopf darüber zerbricht!
Jetzt sind diese 10 Jahre längst vorbei und ich habe eine konkrete Anwort darauf: “WEITER!” 😉