Ich bin Gertrud und von Anfang an bei der Flohpopo-Familie – so wie unsere Futterfrau uns ja kennengelernt hatte. Laut Statistik war ich die 5. schwarze Katze, die kastriert worden ist. Nur … was unsere Futterfrau ja nicht ahnte: dass sie zwar 5 Schwarze hat kastrieren lassen, aber wir waren ursprünglich 6! Und eine der 5 ist nach dieser Tierarztsache ausgewandert. Das hat das Menschenhirn natürlich nicht bedacht. Und so schien alles in Ordnung … bis zum 28. Mai 2002. Da brauchte ich nämlich endlich mal wieder eine richtig ordentliche Massage – schließlich hatte ich ja auch Grandioses geleistet! Die Futterfrau hat mir dabei dann ja auch den Bauch gekrabbelt … Da hat sie dann auch schon etwas gemerkt – dass ich nämlich Milch hatte! Und schon fing sie mit der Fragerei und dem suchenden Blick an! Oh Mann! Hätte ich sie doch bloß besser mal angefaucht! Na, jedenfalls habe ich sie richtig gut hingehalten: Immer wenn sie mich genau beobachtet hatte, habe ich mein Pokerface aufgesetzt – sie hat nichts, rein gar nichts erfahren! Manchmal war sie ganz nah dran, aber meine Kleinen haben schön dicht gehalten. Okay, die Futterfrau ist ganz nett, aber deshalb muss sie ja nicht gleich alles wissen! Und wer weiß, ob sie auch zu meinen Kindern nett wäre! Jedenfalls hat sie mir jeden Tag den Bauch abgefühlt und weil ich ja meist vor dem Abendessen meine Kleinen gefüttert habe, hat sich der Bauch nicht immer nach so viel Milch angefühlt. Somit fürchtete die Frau, dass meine Kinder vielleicht gestorben wären.
Bis zum 14. Juli, da hat sie die Zwei doch gefunden – im Wohnwagen. Mir war vielleicht bange! Was sie jetzt wohl machen würde?! Habe immer genau aufgepasst, wenn sie kam und zum Wohnwagen ging, aber sie hat uns nur jede Menge extra leckere Sachen hingestellt und da ich ja auch nicht die kräftigste Katze bin, konnte ich diese Stärkungen echt gut gebrauchen. Meine Töchter hatten zwar ziemlich Angst, aber haben auch schon mitgefressen. Und da die Frau die beiden ja jetzt gesehen hat, habe ich auch kein Geheimnis mehr draus gemacht und sie auch beim Säugen und so zusehen lassen.
10 Tage nach der Entdeckung musste ich dann auf einmal draußen bleiben, als die Frau mit meinen Mädchen im Wohnwagen war. Und als sie wieder raus kam, zeigte sie mir einen Kasten, in dem die beiden saßen. Tja, was sollte ich dazu sagen? So war es ja nicht an mir, den beiden zu sagen, dass sie jetzt alleine klar kommen müssen und außerdem war ich echt geschafft von den Strapazen mit dem Füttern und so! Natürlich war das komisch und ungewohnt, wieder alleine zu sein, ich war ja auch eine gute und fürsorgliche Mutter – da kann keiner was sagen! Aber die Frau hat versprochen, gut für die Mädchen zu sorgen und ich beschloss, auch wieder mehr an mich zu denken.
Die Frau hat dann abends auch immer erzählt, dass es ihnen gut gehe und die eine sogar recht bald angefangen hat zu schnurren, wenn sie gekrault wurde. Eigentlich sollten sie auch so schnell wie möglich zu der Tierschutzfrau, die ganz viel von dem “Kleingemüse” hat, aber dort grassierte dauernd der Schnupfen und unsere Futterfrau wollte natürlich nicht, dass die kleinen Flohpopos auch krank wurden. So hat sie dann jeden Abend stundenlang versucht, die zwei “zahm” zu kriegen und da sich leider niemand gemeldet hat, hat sie sie gleich behalten. Dort wohnten sie anfangs mit Georgy und zwei älteren Katern zusammen und sind inzwischen alleinige Hausdamen, die ihre Menschen ganz schön im Griff haben!